Reimann Familie greift Coca Cola und Pepsi mit Dr Pepper Kauf an

Wohl kaum eine deutsche Unternehmerfamilie ist auf den internationalen Finanzmärkten so umtriebig wie die JAB Holding der Reimanns. Während die meisten deutschen Family Offices sich eher im Hintergrund halten, bauen die Reimanns aktiv ein Firmen-Konglomerat auf. Bisher bestand das Portfolio aus Firmen wie Coty, Reckitt Benckiser oder Balzac Coffee. Mit dem neuesten Kauf unterstreicht die Familienholding ihren Plan, sich im Getränkemarkt zu etablieren.

Kaufangebot für Dr Pepper Snapple Group für 18,7 Milliarden Dollar

JAB bietet für das amerikanische Getränkeunternehmen 103,75 Dollar pro Aktie, was einem Kaufpreis von 18,7 Milliarden Dollar entspricht. Dem Angebot müssen nun noch Aktionäre und Aufsichtsbehörden zustimmen. Zu Dr Pepper gehören Marken wie 7Up, Canada Dry, Schweppes, Orangina und – wie der Name schon sagt – Dr Pepper. Das Unternehmen erzielte letztes Jahr einen Umsatz von 6,5 Milliarden USD, was einer Steigerung von 4% gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Dabei wurden 905 Milliarden USD an die Aktionäre ausgeschüttet.

Konkurrenz für Coca Cola und Pepsi durch die Reimanns

In den letzten Jahren konzentrierte sich JAB auf den Kaffee-Markt, in welchem besonders Nestlé Konkurrenz gemacht wird. Über 15 bekannte Kaffee-Marken gehören zu der Reimann-Finanzholding. Die bekanntesten davon sind wohl Senseo, Jacobs oder Tassimo. Mit Keurig Green Mountain, das 2016 übernommen wurde, wird Dr Pepper Snapple nun verschmolzen. Durch den Zusammenschluss sollen Synergieeffekte in Höhe von 600 Millionen USD pro Jahr realisiert werden, die jährlichen Umsätze sollen bei 11 Milliarden USD liegen. Gerade durch die hohe Marktmacht des entstehenden Getränkeriesen können die Platzhirsche Coca Cola und Pepsi angegriffen werden. Der Titel der entsprechenden Pressemitteilung macht dies klar: “Creating a Challenger in the Beverage Industry with a World-Class Portfolio of Iconic Brands”.