Jeder Immobilieninvestor verfolgt sein eigenes Geschäftsmodell. Daher unterscheiden sich Objekte, die für Investments gesucht werden, von Investor zu Investor. Jeder hat ein spezifisches Ankaufsprofil. Relevante Auswahl-Kriterien sind unter anderem die geographische Lage, die Nutzbarkeit, der aktuelle Objekt-Status und der mögliche Umfang einer Transaktion. Für Verkäufer von Immobilien ist es wichtig, diese Ankaufsprofile der Investoren zu kennen. Das erleichtert es nämlich sehr, geeignete Käufer zu finden. Wir stellen hier die Ankaufsprofile von fünf bekannten Investoren vor. Diese stammen aus unserer exklusiven Liste der 300 größten Immobilieninvestoren Deutschlands.
1. ADLER Real Estate AG, Berlin
Assetklassen: Wohnimmobilien oder gemischte Immobilien mit einem Gewerbemietanteil von maximal 20 Prozent;
Voraussetzungen: Vermietungsquote mindestens 80 Prozent, positiver Cash Flow, gute Mikrolage und Infrastruktur, geringer Instandhaltungs- und Sanierungsbedarf;
Transaktionsvolumen: Objekte ab 100 Wohneinheiten an Haupt-Standorten, ansonsten ab 200 Wohneinheiten;
Geographischer Fokus: wirtschaftsstarke urbane Standorte, Ausrichtung auf Großraum Berlin, Niedersachsen/Bremen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen.
ADLER Real Estate AG ist aus den früheren Adlerwerken hervorgegangen, einem traditionsreichen Fahrzeugbauer und Schreibmaschinenhersteller, der bereits 1880 gegründet wurde und ursprünglich in Frankfurt/Main ansässig war. 2002 erfolgte die Umwandlung in die ADLER Real Estate AG mit Firmensitz in Berlin. Seit hat man sich ganz auf das Immobilien-Geschäft ausgerichtet. Der Ankauf und die Bewirtschaftung von größeren Wohnimmobilien bildet das Geschäftsmodell des Unternehmens. Dabei liegt der Schwerpunkt auf ganzen Wohnanlagen in Großstädten und großstädtischen Ballungsräumen. Investiert wird im gesamten norddeutschen Raum. Das Ziel besteht in möglichst langfristigen Vermietungen mit entsprechend kontinuierlichen Ertragsflüssen. Daneben werden auch gezielt An- und Verkäufe getätigt, um Wertsteigerungsgewinne zu nutzen. Zum Jahresbeginn 2019 hatte ADLER Real Estate AG rund 58.000 Mieteinheiten im Bestand. Die Netto-Mieteinnahmen lagen 2018 bei knapp 240 Mio. Euro.
2. Coreo AG, Frankfurt/Main
Assetklassen: Büro- und Einzelhandelsimmobilien, Wohnimmobilien (Mehrfamilienhäuser, gemischte Objekte, Wohnanlagen);
Voraussetzungen: erzielbare Renditen oberhalb von 6,5 Prozent, bonitätsstarke Mieter, hohe Objekt-Qualität mit entsprechend geringem Renovierungsbedarf, bei Gewerbeimmobilien hohe Drittverwendbarkeit;
Transaktionsvolumen: bei Wohnimmobilien mindestens 3 Mio. Euro, bei Büro- und Einzelhandelsimmobilien ab 10 Mio. Euro pro Transaktion, es besteht Interesse an größeren Transaktionsvolumina;
Geographischer Fokus: bei Wohn- und Einzelhandelsimmobilien deutsche Ballungsregionen, bei Büroimmobilien wichtige deutsche Wirtschafts-Standorte (auch in den Risikoklassen Value Added und Opportunistic: B- und C-Lagen).
Die Coreo AG mit Sitz in Frankfurt/Main wurde Ende 2003 gegründet und ist aus dem Technologie-Beteiligungsunternehmen Nanostart AG hervorgegangen. Dementsprechend hat sich das Geschäftsmodell von den ursprünglichen unternehmerischen Beteiligungen zum Immobilien-Investment verlagert. Der Schwerpunkt liegt heute auf Büro- und Einzelhandelsimmobilien, Wohnobjekte bilden ein weiteres Standbein. Coreo strebt überdurchschnittliche Renditen an, deshalb werden auch Objekte erworben, die durch gezielte Weiterentwicklung und Aufwertung ein hohes Wertsteigerungspotential innerhalb eines überschaubaren Zeitraums bieten. Angestrebt wird ein Investment auf Zeit mit einem erfolgreichen Weiterverkauf. Deshalb unterliegt das Portfolio einem steten Wandel. Zum 31.12.2018 wurden Immobilien im Wert von rd. 40 Mio. Euro gehalten, die Mieterträge von rd. 1,5 Mio. Euro generierten.
3. Deka Immobilien GmbH, Frankfurt/Main
Assetklassen: Büro-, Einzelhandels- und Logistik-Immobilien, Hotels
Voraussetzungen: Immobilien, die in der Regel nicht älter als zehn Jahre sind, energieeffiziente und nachhaltige Bauweise, geringer Instandhaltungsstau, kein Sanierungsbedarf, bei Hotels mindestens 120 Zimmer, bei Logistik-Objekten flexible Verwendbarkeit, außer bei Hotels: mittel- bis langfristige Mietverträge, Vermietungsquote mindestens 75 Prozent bis annähernd 100 Prozent;
Transaktionsvolumen: ab 30 Mio. Euro;
Geographischer Fokus: national und international, Ballungsgebiete und Metropolen, jeweils sehr gute bis erstklassige Lagen in den einzelnen Objekt-Kategorien.
Deka Immobilien in Frankfurt/Main gehört zur Deka Gruppe, der Fondsgesellschaft der Sparkassen-Organisation. Der Geschäftszweck besteht in der Ertragserzielung mit Immobilien für die Deka-Immobilienfonds, die sich sowohl an private als auch an institutionelle Anleger richten. Die erworbenen Objekte fließen dabei jeweils in das Vermögen eines Deka-Immobilienfonds ein. Investiert wird ausschließlich in gewerbliche Objekte in unterschiedlichen Sparten – sowohl national als auch international. Schwerpunkte sind Deutschland, EU und EWR, Nordamerika, Mexiko und Chile, Australien, Neuseeland und Japan. Stand 31.03.2019 verfügte Deka Immobilien über mehr als 500 Objekte in 25 Ländern auf fünf Kontinenten mit einer Gesamtfläche von fast 10 Mio. Quadratmetern. Das verwaltete Immobilienvermögen betrug zu diesem Zeitpunkt mehr als 37 Mrd. Euro.
4. Patrizia AG, Augsburg
Assetklassen: alle Assetklassen, bevorzugt Objekte in den Risikoklassen Core, Core+ und Value Added.
Voraussetzungen: sind für jede Assetklasse unterschiedlich definiert, bei Büro-, Einzelhandels- und Wohnimmobilien werden auch Objekte mit Renovierungs- und Sanierungsbedarf gekauft, gesucht sind Immobilien mit hohem Vermietungsstand und möglichst langen Miet- oder Pachtverhältnissen, bevorzugt etablierte bis gute Lagen;
Transaktionsvolumen: ab 10 Mio. Euro pro Transaktion, bei Pflege-Immobilien ab 8 Mio. Euro, Projektentwicklungen ab 35 Mio. Euro;
Geographischer Fokus: Deutschland und andere europäische Länder, in Deutschland die TOP 7 Städte, sowie A- und B-Städte, vergleichbare Standorte in anderen europäischen Ländern (hierzu passend: Ankaufsprofil Essen).
Die Augsburger Patrizia AG ist ein 1984 gegründetes Immobilien-Unternehmen, das sehr breit gefächert in Immobilien investiert und in Deutschland auch als Projektentwickler tätig ist. Der Investment-Schwerpunkt lag ursprünglich im Raum München-Augsburg, hat sich aber im Zeitablauf immer mehr erweitert und umfasst heute praktisch ganz Europa. Mehrfach hat Patrizia ganze Immobilien-Portfolios von anderen Gesellschaften übernommen, darüber hinaus wird aber auch umfangreich in Einzelobjekte investiert. Alleine seit 2012 wurden Transaktionen von über 31 Mrd. Euro abgeschlossen, die bewirtschaftete Fläche beläuft sich derzeit auf fast 9 Mio. Quadratmeter. Die Finanzierung erfolgt u.a. über geschlossene Fonds, die institutionellen Anlegern angeboten werden.
5. Peach Property Group AG, Zürich
Assetklassen: Wohnimmobilien oder gemischte Immobilien (maximaler Gewerbemietanteil 20 Prozent);
Voraussetzungen: erzielbare Renditen ab 6 Prozent, gute Vermietung, keine Lage in sozialen Brennpunkten;
Transaktionsvolumen: Objekte oder Objekt-Portfolios ab 100 Wohneinheiten;
Geographischer Fokus: Deutschland, hier B- und größere C-Städte (Beispiele: Aachen, Darmstadt, Kiel, Magdeburg, Wuppertal).
Peach Property ist ein 2004 gegründeter Schweizer Immobilien-Investor mit Sitz in Zürich, der sich überwiegend auf den deutschen Markt ausgerichtet hat. Daneben werden auch ausgesuchte Projekte in der Schweiz entwickelt. Die vermietete Wohnfläche in Deutschland umfasst mehr als 600.000 Quadratmeter, der Wohnungsbestand rund 7.000 Einheiten. Investment-Schwerpunkte liegen bisher in Nordrhein-Westfalen (Rhein-Ruhr-Region), Niedersachsen und Osthessen/Thüringen. Peach Property ist aber für weitere Standorte offen.
Bildquelle: Bruno Martins via Unsplash (01.07.2022)
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Der Inhalt dieser Seite wurde zuletzt aktualisiert am: 15.10.2024