In Hamburg stellt das Thema bezahlbarer Wohnraum schon seit langer Zeit eine Herausforderung dar. Die drei hier vorgestellten Wohnungsbaugenossenschaften sind sehr große Anbieter von bezahlbarem Wohnraum und können eine sehr lange Geschichte vorweisen. Die große Not und das Elend der Arbeiter im 19. Jahrhundert, die unter elenden Bedingungen in überfüllten Wohnungen hausen mussten, war einer der Gründe für die Gründung solcher Bauvereine oder Wohnungsbaugenossenschaften.
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Dieser Beitrag basiert auf unserer Liste der größten Wohnbaugenossenschaften Deutschlands. Die Liste enthält Branche und Tätigkeitsgebietsangaben, Umsatz und Mitarbeiterzahlen (sofern öffentlich verfügbar), allgemeine Kontaktdaten, Namen der Geschäftsführung etc.
Bauverein der Elbgemeinden eG – Wohnungsbestand 14.000 Wohnungen
Die BVE schaut zurück auf über 120 Jahre Geschichte seit der Gründung 1899. Die Gründung wurde damals maßgeblich beeinflusst vom Bau der Speicherstadt, die auf einen Schlag über 24000 Menschen wohnungslos machte, um Platz zu schaffen für die Erweiterung des Hafens. Die Wohnanlagen der BVE konzentrieren sich auf das Zentrum und den Norden Hamburgs. Aktuell sind vier Bauprojekte in Planung und Durchführung, eines in der Hafencity mit einer Kapazität von 80 Wohnungen, wobei hiervon 28 an Menschen mit Assistenzbedarf gehen, denen so lebenswürdiger Wohnraum ermöglicht werden soll. Weitere Neubauprojekte entstehen in Winterhude, Altona und Barmbek Nord, mit einer Gesamtkapazität von 354 neuen Wohnungen. Der Wohnungsmarkt in Hamburg ist nach wie vor angespannt, was man auch daran sehen kann, dass keine der 14000 Wohnungen aktuell leer steht, sondern es Vollvermietung gibt. Die BVE verfügt über eine angeschlossene Stiftung das Geld bereit stellt für die Belange von notleidenden Menschen der Genossenschaft, die Organisation von Gemeinschaftsveranstaltungen für Kinder und Jugendliche und den Bau von Kinderspielplätzen, Jugendfreizeitstätten und Altentagesstätten. Der Fokus beim Bau liegt ganz klar auf der Schaffung von Wohnraum für Menschen mit niedrigen und mittleren Einkommen. Es sind aktuell 121 Menschen beschäftigt bei der BVE, die 14005 Wohnungen bewirtschaften dazu kommen noch knapp 1400 Plätze in Kindertagesstätten und bei der Kindergenossenschaft BVE Kids, sowie 12 Nachbarschaftstreffs.
HANSA Baugenossenschaft eG – Wohnungsbestand 9.718 Wohnungen
Die Hansa Baugenossenschaft wurde 1925 gegründet aus ähnlichen Überlegungen wie die BVE bereits 26 Jahre zuvor. Das beheben der Wohnungsnot war das erklärte Ziel des Bauvereins. Über die Jahre konnte die Genossenschaft den Bestand stetig ausbauen auf aktuell 9718 Wohnungen. Jedoch wird es nicht dabeibleiben, es sind einige Neubauprojekte, verteilt über die ganze Stadt in Planung. Aktuell befinden sich weitere 226 Wohneinheiten im Bau, darunter 21 Reihenhäuser die bevorzugt an Flüchtlinge mit Bleibeperspektive abgegeben werden, zusätzlich zu Gewerbeflächen und Kita Plätzen. Im vergangenen Jahr hat Hansa 23,8 Millionen Euro aufgewendet für die Modernisierung und Instandhaltung bereits bestehender Wohneinheiten für Ihre 13.400 Genossenschaftsmitglieder. Wie die BVE verfügt auch Hansa über keine akut freien Wohnungen als Folge der hohen Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum in den deutschen Metropolen. Auch bei der Hansa steht durch Angebote und dem Bau von altersgerechtem Wohnraum die Frage nach dem Leben im alter und einer würdigen Teilhabe im Mittelpunkt. Für das Bauprojekt Graasbrookpark wurde die Hansa ausgezeichnet mit dem Iconic Award 2019 in der Kategorie Innovative Architektur. Um den nachbarschaftlichen Zusammenhalt der Genossenschaftler zu bestärken legt die HANSA den Nachbarschaftsfond auf, der pro Jahr 30000€ bereit stellt für soziale, kulturelle Aktivitäten, um das Gemeinschaftsgefühl und die Zusammengehörigkeit zu bestärken.
Allgemeine Deutsche Schiffszimmerer-Genossenschaft eG – Wohnungsbestand 8.944 Wohnungen
Die Allgemeine Deutsche Schiffszimmerer Genossenschaft ist die älteste deutsche Wohnbaugenossenschaft mit über 140 Jahren bestehen, seit 1875 setzt sie sich in der norddeutschen Hafenstadt für bezahlbaren Wohnraum ein. Wie auch die zwei weiteren Wohnungsgenossenschaften übersteigt die Nachfrage nach Wohnraum bei Weitem das Angebot. Sie ist teil der Gästewohnungsdatenbank und bietet eine günstige möblierte Gästewohnung für Mitglieder anderer eingetragener Wohnungsgenossenschaften an. 2018 wurden 16,4 Millionen Euro aufgewendet für die Instandhaltung und Modernisierung von bestehendem Wohnraum. 106 Menschen sind bei der Genossenschaft beschäftigt, größtenteils in der Verwaltung der bewirtschafteten Wohnobjekte. Aktuell befinden sich mehr als 230 Projekte in Planung, oftmals mit den bereits vorgestellten Baugenossenschaften. Um große Bauprojekte zu stemmen und attraktive Marktpreise zahlen zu können für die zu bebauenden Grundstücke ist es üblich das Zusammenschluss mehrerer Genossenschaften bilden, um dann ein Quartier oder eine größere Wohnanlage gemeinsam zu bebauen. Die verwaltenden Wohnungen erstrecken sich über das gesamte Stadtgebiet mit einem besonderen Fokus auf den Hamburger Norden. Im Gegensatz zu anderen Genossenschaften ist es nur möglich Mitglied der Schiffszimmerergenossenschaft zu werden, wenn man auch in einer genossenschaftlichen Wohnung wohnt, es ist nicht möglich Anteile einfach so zu erwerben, eine Ausnahme sind Kinder und Enkel von aktuellen Mitgliedern, die sich Anteile sichern können um so langfristig zu Anwärtern zu werden.
Bildquelle: Robert Katzki
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Der Inhalt dieser Seite wurde zuletzt aktualisiert am: 30.09.2024