Liste der drei größten Anlagenbauer in Bayern

Maschinen- und Anlagenbau ist der beschäftigungsstärkste Arbeitgeber (ca. 228.000 Mitarbeiter) und nach der Automobilindustrie umsatzmäßig (über 50 Mrd. Euro Umsatz) der zweitwichtigste Wirtschaftszweig der bayerischen Industrie – nicht zuletzt dank dieser drei großen Anlagenbauer:

1. Multivac Sepp Haggenmüller SE & Co. KG (Wolfertschwenden)

Multivac startete 1960 als Garagen-Betrieb in einem Nachbarort der Unterallgäu-Gemeinde Wolfertschwenden. Daraus hat sich binnen weniger Jahrzehnte ein international operierendes Unternehmen mit über 6.900 Mitarbeitern (davon ca. 2.300 am Firmensitz Wolfertschwenden) entwickelt. Es bietet Verarbeitungs- und Verpackungsanlagen für die Lebensmittel-, Medizin- und Pharmaindustrie sowie für weitere Industriebranchen. Multivac verfügt über 14 Produktionsstandorte und 84 Tochtergesellschaften. Zur Gruppe gehört der Maschinen- und Anlagenbauer „Fritsch Bakery Technologies“ sowie der Sondermaschinenhersteller „TVI Entwicklung und Produktion“. 2022 erzielte der Konzern rund 1,5 Mrd. Euro Umsatz.

2. Brückner Group GmbH (Siegsdorf)

In der Landgemeinde Siegsdorf im südbayerischen Landkreis Traunstein hat die Brückner Group ihren Sitz. Das Familienunternehmen wurde 1960 als Brückner Maschinenbau GmbH & Co. KG gegründet. Heute sind unter dem Holding-Dach Brückner Group vier Unternehmen tätig: Brückner Maschinenbau, Brückner Servtec, Kiefel und PackSys Global. Der Bau von Produktionsanlagen für die Herstellung von Folien für hochwertiges Verpackungsmaterial bildet das Kerngeschäft der Gruppe. Weitere Leistungen: Service für bestehende Anlagen, Spezial- und Sondermaschinenbau, Beratung und projektbezogene Finanzierungslösungen. Der Konzern erzielte 2021 einen Umsatz von gut 813 Mio. Euro und beschäftigte mehr als 2.300 Mitarbeiter.

3. BHS Corrugated Maschinen- und Anlagenbau GmbH (Weierhammer)

Die BHS Corrugated-Geschichte ist eng mit dem Oberpfälzer Ort Weierhammer verknüpft. Der Ort wurde 1717 als Industriedorf für ein Eisenhammerwerk gegründet. Dieses bildete die Keimzelle des heutigen Unternehmens. Es befand sich lange in herzoglich-pfalz-sulzbach’schem Besitz. 1927 wurde der bayerische Staat im Rahmen der „BHS-Bayerische Berg-, Hütten- und Salzwerke“ Eigentümer. 1993 wurde das Unternehmen durch Verkauf an die Unternehmerfamilie Bradatsch privatisiert und als BHS Corrugated weitergeführt. Seit 1960 bildet die Herstellung von Anlagen zur Wellpappenerzeugung das Kerngeschäft. Das Unternehmen erwirtschaftete 2021 mit über 3.200 Mitarbeitern 630 Mio. Euro Umsatz und gehört damit zu den Top3-Anlagenbauer des Bundeslandes.

Bildquelle:  Krystal Kwok