Liste der drei größten PV Direktvermarkter in Deutschland

Direktvermarktung ist der direkte Verkauf von Strom aus erneuerbaren Energien an der Strombörse oder an Großabnehmer. 2012 wurde die Direktvermarktung als Alternative zur Einspeisevergütung eingeführt. Seit 2014 ist sie für Betreiber größerer Anlagen (>100 kWp Stromleistung) Pflicht. Die Vermarktung erfolgt über Direktvermarktungspartner. Das sind die drei größten im Bereich Photovoltaik (PV):

1. Next Kraftwerke GmbH (Köln)

Next Kraftwerke wurde 2009 gegründet und ist Betreiber eines virtuellen Kraftwerks sowie zertifizierter Stromhändler an verschiedenen europäischen Strombörsen. Ein virtuelles Kraftwerk entsteht durch Zusammenschaltung von vielen dezentralen Stromerzeugungseinheiten (z.B. PV-Anlagen, Windkraftanlagen, Biogasanlagen usw.). Die Direktvermarktung von Strom aus erneuerbaren Energien bildet bei Next Kraftwerke ein Geschäftsfeld von mehreren. Bei der Direktvermarktung von Strom aus PV-Anlagen ist das Unternehmen marktführend in Deutschland. Das PV-Portfolio umfasst – Stand 1.7.2023 – 6.103 MW.

2. EnBW Energie Baden-Württemberg AG (Karlsruhe)

EnBW ist gemessen am Umsatz der drittgrößte Energieversorgungskonzern in Deutschland. Das Unternehmen entstand 1997 im Rahmen der Fusion mehrerer baden-württembergischer Energieversorger. EnBW betreibt sowohl konventionelle Kraftwerke als auch Anlagen zur Energieerzeugung aus erneuerbaren Energien. Deren Anteil wird konsequent ausgebaut. Der Konzern besitzt jeweils mehrere Dutzend Wind- und Solarparks. Er vermarktet den selbst erzeugten „sauberen“ Strom und tritt als Direktvermarktungspartner – bevorzugt für Stadtwerke – auf. Mit einem PV-Portfolio von 5.647 MW – Stand 1.7.2023 – ist EnBW zweitgrößter deutscher PV-Direktvermarkter.

3. Sunnic Lighthouse GmbH (Hamburg)

Sunnic Lighthouse ist ein Hamburger Stromhändler und gehört zur Enerparc-Gruppe. Enerparc errichtet und betreibt PV-Anlagen zur Stromerzeugung. Sunnic ist ganz auf Direktvermarktung von Strom aus erneuerbaren Energien ausgerichtet. Der Stromhändler vermarktet dabei nicht nur den PV-Strom des Mutterkonzerns Enerparc, sondern tritt auch als Direktvermarkter für Dritterzeuger auf. Dabei ist man nicht auf Solarstrom festgelegt. Sunnic vermarktet auch Strom aus Windkraftanlagen. Das PV-Portfolio im Bereich Direktvermarktung umfasst – Stand 1.7.2023 – 2.350 MW.

Bildquelle: Andreas Gücklhorn