München ist eine Stadt der Stiftungen. Nach Angaben des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen haben hier mehr als 1.000 Stiftungs-Institutionen ihren Sitz. Von der Stiftungsdichte rangiert die Isar-Metropole allerdings nur auf Platz 7. Auf 100.000 Münchner kommen gut 70 Stiftungen. Unangefochtener Spitzenreiter in dieser Hinsicht ist das ebenfalls bayerische Würzburg – mit 96 Stiftungen pro 100.000 Einwohner. Das schafft keine andere deutsche Stadt. Wir stellen hier die drei größten Münchner Stiftungen vor.
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Dieser Beitrag basiert auf unserer Liste der größten Stiftungen Deutschlands. Die Liste enthält Branche und Tätigkeitsgebietsangaben, Umsatz und Mitarbeiterzahlen (sofern öffentlich verfügbar), allgemeine Kontaktdaten, Namen der Geschäftsführung etc.
Platz 1: Max Planck Förderstiftung
Die Max Planck Förderstiftung gibt es seit Mitte 2006. Sie dient zur Finanzierung von Forschungsvorhaben und allgemeinen Forschungszwecken der Max Planck Institute in Deutschland. Initiiert wurde die Stiftung von dem Unternehmer Stefan von Holtzbrinck (Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck) und dem Rechtsanwalt Reinhard Pöllath (P+P Pöllath + Partners). Seit ihrer Gründung haben sich fünf weitere Stiftungen in die Max Planck Förderstiftung eingebracht. Ihr Stiftungsvermögen wird als Sondervermögen von der Förderstiftung treuhänderisch verwaltet. Weitere private Förderer unterstützen die Stiftung. Das Stiftungsvermögen ist dadurch auf fast 500 Mio. Euro angewachsen.
Die Max Planck Förderstiftung hat drei Schwerpunkte:
– sie will mit ihren Finanzierungen Forschung ermöglichen, die nicht einseitig auf schnellen wirtschaftlichen Erfolg ausgerichtet ist;
– die Unterstützung der Grundlagenforschung ist ein weiteres Anliegen. Hier springt die Stiftung ein, wenn staatliche Mittel fehlen;
– Spitzenforschung soll gefördert werden, um die deutsche Stellung im internationalen Wettbewerb zu stärken. In diesem Bereich existiert ein breites Förderspektrum: innovative Vorhaben, Projekte am Übergang von Grundlagen- und angewandter Forschung, optimale Arbeitsbedingungen für Forscher, Ausbildungsunterstützung, Gewinnen und Halten von Spitzenforschern usw. – in all diesen Feldern findet Förderung statt.
Platz 2: Siemens Stiftung
Die Siemens Stiftung ist vom ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Peter Löscher initiiert worden und startete im September 2008. Ziel war es, die bis dahin in verschiedenen Bereichen des Konzerns angesiedelten gemeinnützigen Aktivitäten unter einem rechtlich-organisatorischen Dach zu bündeln. Mit einem Stiftungsvermögen von etwas weniger als 400 Mio. Euro gehört die Stiftung zu den größten ihrer Art in München.
Entwicklungszusammenarbeit, naturwissenschaftliche Bildung und Kulturförderung – in diesen Bereichen engagiert sich die Siemens Stiftung:
– Entwicklungszusammenarbeit: das „empowering people. Network“ (epN) der Stiftung will durch Förderung von Eigeninitiativen in Entwicklungsländern Verbesserungen in der Wasser- und Energieversorgung vor Ort erreichen. Der Fokus liegt auf Zusammenführung von Erfindern und Sozialunternehmern, um Innovationen in praktische Anwendungen umzusetzen;
– naturwissenschaftliche Bildung: die Stiftung unterstützt in Deutschland Unterrichts-Projekte zum Erforschen und Begreifen von Naturphänomenen. Sie fördert die MINT-Initiative „Haus der kleinen Forscher“ und beteiligt sich als Gründungsmitglied am „Forum Bildung Digitalisierung“;
– Kulturförderung: hier geht es um die Initiierung und Unterstützung von Projekten zum internationalen Kunst- und Kulturaustausch – bevorzugt in Richtung Afrika und Lateinamerika. Musik und darstellende Kunst besitzen dabei besonderen Stellenwert.
Platz 3: Wilhelm Sander Stiftung
Die Wilhelm Sander Stiftung ist so etwas wie ein stiller Riese, denn den Namen Wilhelm Sander kennen nur wenige. Die Stiftung entstand 1973 aus dem Nachlass Sanders, der als Fabrikant in Neustadt an der Donau erfolgreich war. Der krebsbedingte Tod einer nahestehenden Mitarbeiterin veranlasste den Single, sein Vermögen nach seinem Tod in eine Stiftung einzubringen, die sich der medizinischen Forschung widmen sollte. Krebsforschung und Krebsbehandlung bildeten von Anfang einen Schwerpunkt und wurden im Zeitablauf zur eigentlichen Kernaufgabe der Stiftung.
Das Stiftungsvermögen besteht überwiegend aus vermieteten Wohnimmobilien. Die Mieterträge dienen zur Finanzierung der Förderprojekte, während die Vermögenssubstanz erhalten bleiben soll. Seit dem mehr als 40jährigen Bestehen der Stiftung wurden über 230 Mio. Euro Fördergelder bewilligt. Damit wurden mehr als 2.100 Projekte unterstützt. Die Projekt beziehen sich zum einen auf Grundlagenforschung bei Krebserkrankungen, zum anderen auf Krebstherapien. „Brustkrebs in der Schwangerschaft“, „neue experimentelle Ansätze zur Therapie von Eierstockkrebs“, „Vom Krebsmedikament zur Virustherapie“ – das sind drei Beispiele für geförderte Stiftungs-Projekte.
Bildquelle: Unsplash
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Der Inhalt dieser Seite wurde zuletzt aktualisiert am: 15.10.2024