Die Listenchampion-Definition von Management Buy Outs (MBO) basierend auf unserem Research
Management Buy Out bedeutet erst einmal grundsätzlich, dass ein Unternehmen vom eigenen Management gekauft und übernommen wird, durch Unterstützung von Private Equity Investoren und dann umstrukturiert oder erfolgreich fortgeführt wird. Die Definition des Management Buy-Outs unterscheidet sich vom Employee Buy Out, da nur die Geschäftsführung oder Teile derselben das Unternehmen übernehmen, beim letzteren jedoch die Angestellten als gesamte Gruppe, Eigentümer Ihres Unternehmens werden. Im Jahr 2018 betrug das Volumen der durch Private Equity Gesellschaften finanzierten MBOs im bei kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland 4,8 Milliarden Euro, Tendenz steigend. In 40% der Fälle im vergangenen Jahr in denen ein MBO durchgeführt wurde, stand eine Nachfolgeregelung an, die auf diese Weise gelöst wurde. Man muss die Definition des Management Buy Outs ebenso klar abgrenzen von ähnlich klingenden Management Buy Ins. Hier wird das Unternehmen nicht durch die firmeneigene Geschäftsführung übernommen, sondern ein firmenfremdes, externes Management wird Eigentümer des Unternehmens. Diese Form wird vor allem bei Sanierungsbedarf gewählt, wofür oft das amtierende Management verantwortlich gemacht wird und daher der falsche Akteur ist um die Restrukturierung durchzuführen. Die gewählten Finanzierungsformen, durch Banken aber vor allem auch Private Equity Fonds ähneln sich jedoch stark. Relevant im Bezug darauf ist unsere Liste der größten Private Equity Unternehmen, die diese MBOs finanzieren und begleiten.
Unternehmensübernahme durch die Geschäftsführung? Die Rolle von Private Equity Investoren im Prozess
Es kommt oft zu einem Management Buy-Out wenn der Übergang in die nächste Unternehmens-Generation sich schwierig gestaltet und der Eigentümer der Firma über keine Nachkommen verfügt die diese Rolle gerne ausfüllen wollen. Andere Gründe sind eine wirtschaftliche Notlage der Firma, die drastische Antworten erfordert, um das Unternehmen vor der Pleite zu retten. Obwohl die Geschäftsführung normalerweise hohe Gehälter bezieht, reicht das angesparte private Eigenkapital üblicherweise nicht zur Finanzierung der angestrebten Übernahme. Hier kommt der Private Equity Investor ins Spiel, der in der Regel nach eine Due-Diligence Prüfung diese Unternehmensübernahme durch adäquate Finanzierung unterstützt und den weiteren Prozess adäquat begleitet. Wir definieren einen MBO also auch als ein Event, im Zuge dessen Private Equity Investoren aktiv werden.
Beispiele für durch PEs unterstützte Management Buy Outs, Finanzierung und Entwicklung der Unternehmen
Hier spielt eine entscheidende Rolle, welche Überlegung hinter der Übernahme des Unternehmens steckt. Im Falle von einer Private Equity Beteiligung ist eine Haltedauer von 3-7 Jahren üblich mit der damit verbundenen erwarteten Rendite, diese stellt dann eine komfortable Altersvorsorge für die neuen Manager-Unternehmer dar. Danach wird das nachhaltig aufgestellte Unternehmen weiterverkauft. In anderen Fällen führen die Manager die Firma, oft auf expliziten Wunsch des Firmengründers oder Inhabers, wie ein Familienunternehmen weiter und behalten so die Kontrolle in vertrauten Händen. Hier wird ein Unternehmen langfristig erworben und geführt. Management Buy Outs sind nicht Industrien-spezifisch und kommen in allen Branchen vor. Aktuelle Beispiele sind der Vermögensverwalter Tresides, der durch einen Buy-Out von der Südwestbank übernommen wurde. Hier spielte der Eigentümerwechsel der Südwestbank eine Rolle, im Zuge dessen sich seine strategische Aufstellung geändert hat. Ein weiteres Beispiel ist der Verkauf der PPI Media GmbH an das eigene Management. PPI Media GmbH ist einer der führenden Anbieter für Softwarelösung die helfen bei der Automatisierung der Zeitungsredaktion. Hier war eine Umstrukturierung Firmengruppe Eversfrank der Grund und die Angst vor dem Einsteigen eines Finanzinvestors, der unter Umständen einen drastischen Strategiewechsel vollzogen hätte. Ein drittes Beispiel ist die Firma Greif-Velox, eine Maschinenfabrik, ehemalige Tochter der Möllers Gruppe aus Beckum. Die Firma ist bekannt für hochqualitative Abfüllanlagen, wurde jedoch von der Holding verkauft im Rahmen eines Strategiewechsels.
Dieser Beitrag ist Teil unserer Statistiken und Definitionen der deutschen Investmentbranche
Bildquelle: Charles Forerunner
Quellen: Unternehmeredition; Kieler Nachrichten; Neue Verpackung; Fonds Professionell
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Der Inhalt dieser Seite wurde zuletzt aktualisiert am: 21.10.2024