Beschreibung
Liste der 10 größten Chemieunternehmen in Deutschland
Die chemische Industrie in Deutschland ist ein bedeutender Wirtschaftszweig und zugleich ein traditionsreicher. 2018 erzielte die Branche mit über 460.000 Beschäftigten einen Umsatz von fast 203 Mrd. Euro. Alle größeren Unternehmen agieren längst global. Das Produktionsprogramm ist vielfältig und gliedert sich in die Sparten anorganische Grundchemikalien, Petrochemikalien und Derivate, Polymere, Fein- und Spezialchemie, Wasch- und Körperpflegemittel sowie pharmazeutische Industrie. Manche der großen Player sind bereits im 19. Jahrhundert entstanden. Einige waren zeitweise in der IG Farben AG zusammengeschlossen, dem seinerzeit größten Chemiekonzern der Welt. Im folgenden stellen wir die zehn größten Chemieunternehmen in Deutschland aus unserer Liste vor.
1. BASF SE, Ludwigshafen
BASF wurde 1865 als Badische Anilin- und Sodafabrik gegründet. Inzwischen ist der Konzern weltweit an über 390 Produktionsstandorten in mehr als 80 Ländern tätig und beschäftigt fast 118.000 Mitarbeiter. damit ist BASF das größte Chemie-Unternehmen in Deutschland. Das BASF-Stammwerk in Ludwigshafen bildet mit einer Fläche von gut 10 Quadratkilometern das größte geschlossene Chemieareal der Welt. Das BASF-Produktionsprogramm gliedert sich in die Bereiche Chemikalien (Anorganika, Petrochemikalien, Zwischenprodukte), Kunststoffe, Veredelungsprodukte, Pflanzenschutz und Ernährung. BASF ist auch Zulieferer für die Auto- und Bauindustrie mit Produkten aus chemischen Grundstoffen und betätigt sich über Wintershall in der Ölförderung und im Ölhandel.
Update 2024: Mit der Hauptversammlung von BASF im April 2024 wird Martin Brudermüller als CEO des Chemieriesen abgelöst. Sein Nachfolger wird Dr. Markus Kamieth, der bereits seit 2017 im Vorstand der BASF SE sitzt.
2. Bayer AG, Leverkusen
Die Bayer AG ist die Nummer 2 in der deutschen Chemie-Branche. Die eigentliche Chemie-Produktion wurde allerdings Anfang der 2000er Jahre in den neuen Lanxess-Konzern ausgegliedert. Dafür tätigte Bayer mit dem Kauf des US-Konzerns Monsanto eine der größten Übernahmen der deutschen Unternehmensgeschichte. Der Bayer-Konzern hat weltweit fast 104.000 Beschäftigte. Das Bayer-Geschäft unterteilt sich in die drei Divisions Pharmaceuticals (verschreibungspflichtige Arzneimittel), Consumer Health (verschreibungsfreie Arzneien, Nahrungsergänzung, Pflegeprodukte) und Crop Science (Pflanzschutzsparte). Animal Health besteht als weitere “divisionslose” Geschäftseinheit.
3. Boehringer Ingelheim GmbH, Ingelheim/Rhein
Boehringer Ingelheim ist Deutschlands größtes forschendes Pharmaunternehmen und gehört den Nachkommen des Firmengründers Albert Boehringer. Das 1885 gegründete Unternehmen hat heute fast 48.000 Mitarbeiter weltweit (davon knapp 15.000 in Deutschland) – und ist damit ein Teil unserer Liste der größten Chemieunternehmen in Deutschland. Das Gros der Umsätze wird in Europa und auf dem amerikanischen Kontinent erwirtschaftet. Boehringer betreibt sein Hauptgeschäft mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln, daneben sind Tier-Arzneipräparate und das Industriekundengeschäft von Bedeutung. Die Sparte “frei verkäufliche Arzneimittel” mit bekannten Produkten wie Thomapyrin und Mucosolvan wurde 2016 im Tausch gegen die Tiergesundheitssparte von Sanofi aufgegeben.
4. Henkel AG & Co. KGaA, Düsseldorf
Als 1876 Fritz Henkel die Waschmittelfabrik Henkel & Cie in Aachen gründete, legte er den Grundstein für einen Weltkonzern. Mit Marken wie Persil, Ata, Pril, Schwarzkopf oder Pattex hat Henkel deutsche Konsumgüter-Geschichte geschrieben. Heute ist Henkel in 78 Ländern vertreten und hat fast 53.000 Beschäftigte. Der Konzern ist in drei Geschäftsfeldern aktiv: bei Wasch- und Reinigungsmitteln (Laundry & Home Care), Pflegeprodukten (Beauty Care) und Klebstoffen (Adhesive Technologies). Das Unternehmen befindet sich nach wie vor im Besitz der Familie Henkel.
5. Merck KGaA, Darmstadt
Merck geht auf eine im 17. Jahrhundert in Darmstadt gegründete Apotheke zurück. Heute ist Merck einer der 10 Top-Adressen der deutschen Chemie- und Pharmaindustrie, agiert international und beschäftigt fast 57.000 Mitarbeiter. Produziert wird in 21 Ländern, verkauft in 66 Ländern weltweit. Das Unternehmen befindet sich im Besitz der vielköpfigen Merck-Nachkommenschaft. Das Geschäft gliedert sich in die Geschäftsbereiche Healthcare (Biopharma, Allergopharma und Biosimilars), Life Science (Merck Millipore, Sigma-Aldrich) und Performance Materials (Liquid Crystals = Flüssigkristalle und Pigments & Cosmetics = Pigmente/ Kosmetik).
Update 2023: Anfang 2023 gab Merck bekannt, dass die Übernahme des Chemiegeschäfts der koreanischen Unternehmens Mecaro abgeschlossen wurde. Mit der Übernahme soll das Segmnet Semiconductor Solutions innerhalb des Merck-Konzern gestärkt werden.
6. Covestro AG, Leverkusen
Ähnlich wie Lanxess ist Covestro eine Bayer-Ausgründung und 2015 aus Bayer MaterialScience, der Kunststoffsparte des Konzerns, hervorgegangen. Covestro, eines der führenden Chemeiunternehmen in Deutschland, produziert und verkauft Polymer-Werkstoffe in Europa, Asien und Amerika und beschäftigt gut 17.000 Mitarbeiter an 30 Standorten. Das Covestro-Geschäft umfasst drei Business Units: BU PUR (Polyurethane als Vorprodukte für Schaumstoffe), BU PCS (Polycarbonate als Granulate, Verbundwerkstoffe und Halbzeuge) und BU CAS (CAS = Coatings, Adhesives, Specialties: Vorprodukte für Lacke, Klebstoffe, Dichtstoffe und Folien).
7. Evonik Industries AG, Essen
Evonik Industries gibt es erst seit 2006 und ist aus der Ausgliederung der kohlefremden Aktivitäten der RAG (ehemals Ruhrkohle AG) entstanden. Gedacht war Evonik als Mischkonzern mit den Sparten Chemie, Energie und Immobilien. Heute ist das Unternehmen jedoch auf Spezialchemie und Hochleistungsmaterialien ausgerichtet und führt damit eine Degussa-Tradition fort. Diese bildet als Evonik Degussa einen Teilkonzern innerhalb des Konzerns. Evonik betätigt sich in den Geschäftsfeldern Resource Efficiency, Performance Materials sowie Nutrition & Care. Das Unternehmen hat über 32.000 Mitarbeitern und ist in rund 100 Ländern aktiv.
8. Freudenberg SE, Weinheim
Freudenberg ist in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts aus einer Gerberei entstanden und nach wie vor ein Familienunternehmen. Es betätigt sich als Zulieferer für die Automobilindustrie und andere Branchen mit einem breiten Sortiment an Produkten aus chemischen Ausgangsstoffen. Freudenberg hat vier Geschäftsfelder: Dichtungs- und Schwingungstechnik, Technische Textilien und Filtration, Reinigungstechnologien und -produkte, Spezialitäten. Eine der bekanntesten Freudenberg-Marken ist Vileda und steht für Haushalts-Reinigungsartikel. Freudenberg hat fast 49.000 Mitarbeiter und tätigt Geschäfte in ca. 60 Ländern – und hat damit seinen Platz in unserer Liste der führenden Chemieunternehmen in Deutschland sicher.
9. Beiersdorf AG, Hamburg
Beiersdorf wurde 1882 von einem gleichnamigen Hamburger Apotheker gegründet. Heute befindet sich das Unternehmen im Mehrheitsbesitz von Maxingvest AG der Unternehmerfamilie Herz. Maxingvest gehört auch Tchibo. Beiersdorf stellt zum einen bekannte Körper- und Haarpflegeprodukte her. Hierzu zählen u.a. Markenprodukte wie Nivea, Labello oder 8×4. Die andere Säule des Geschäftes bildet tesa, das einen eigenen Teilkonzern innerhalb von Beiersdorf darstellt und dessen Kerngeschäft Klebebänder sind. Beiersdorf hat knapp 5.000 Beschäftigte.
10. Helm AG, Hamburg
Die Helm AG in Hamburg ist ein Mischkonzern, der in den Bereichen Chemie, Pflanzenschutz, Pharmazie und Düngemittel tätig ist. Im Unterschied zu anderen Chemieunternehmen stellt Helm nicht selbst chemische Produkte her, sondern agiert als Händler. Das deutsche Chemieunternehmen Helm befindet sich in Familienbesitz. Der Vertrieb erfolgt weltweit in mehr als 30 Ländern, über die Hälfte des Geschäfts entfällt auf Europa, etwa ein Viertel auf Amerika. Helm hat rund 1.600 Mitarbeiter.
Diese Informationen sind in der Liste enthalten
- Unternehmensname
- Allgemeine Kontaktdaten (Anschrift, E-Mail Adresse, Telefonnummer, URL)
- Serienbrieftaugliche Anrede der Geschäftsführung (z.B. “Sehr geehrter Herr Dr. Müller”)
- Namen der Geschäftsführung
- Umsatzzahlen der Jahre 2021, 2020, 2019, 2018, 2017, 2016 und 2015 sowie Mitarbeiterzahlen der Jahre 2021, 2020, 2019, 2018 (entnommen aus den Jahres- und Konzernabschlüssen)
- Tätigkeitsgebiet
Hinweis: Die Finanzkennzahlen einiger Unternehmen gehen in der Konzernbilanz der Muttergesellschaft auf. In diesen Fällen geben wir den Namen der Muttergesellschaft an und weisen die Umsätze und Mitarbeiterzahlen des Konzerns aus.
Bildquelle: Louis Reed
Die deutsche Chemiebranche: Zahlen und Fakten
Die chemische Industrie gehört zu den maßgeblichen deutschen Industriebranchen und hat in den letzten 150 Jahren die wirtschaftliche Entwicklung unseres Landes mitgeprägt. Einen dementsprechend wichtigen Teil stellen die umsatzstärksten deutschen Chemieunternehmen in der deutschen Industrie dar. Nach Angaben des Branchenverbandes VCI wurden in Deutschland 2020 mit chemischen Erzeugnissen (ohne pharmazeutisch-chemische Produkte) ein Umsatz in Höhe von 190,6 Mrd. Euro erwirtschaftet. Nordrhein-Westfalen (u.a. Bayer – Leverkusen), Rheinland-Pfalz (BASF – Ludwigshafen), Bayern und Hessen sind Länder mit starkem Chemie-Anteil. Sie stehen für über 70 Prozent der Chemie-Umsätze in Deutschland. Die chemische Industrie hat gut 464.400 Beschäftigte. Das ist der höchste Wert seit 19 Jahren.
Das Produktprogramm der chemischen Industrie ist vielfältig. Viele Unternehmen sind keine reinen Chemiehersteller, sondern auch noch in anderen Geschäftsfeldern aktiv. Eine große Nähe besteht wegen der Ausgangsstoffe zu pharmazeutischen Erzeugnissen und Konsumgütern mit chemischen Ausgangsstoffen. Hauptchemiesparten sind Anorganische Grundchemikalien, Petrochemikalien und Derivate, Polymere (Kunststoffe), Fein- und Spezialchemikalien, Pharmazeutika, Wasch- und Körperpflegemittel.
Die Chemiebranche wird von wenigen großen und vielen kleinen Unternehmen geprägt. Von den rund 2.200 VCI-Mitgliedsunternehmen haben 93 Prozent weniger als 500 Mitarbeiter, 50 Prozent sogar weniger als 50. Deutschlands größter Chemie-Riese ist BASF (Chemikalien, Kunststoffe, Pflanzenschutz, Öl und Gas), gefolgt von Bayer (Pflanzenschutz, Pharmazeutika, Consumer Health), Henkel (Wasch- und Reinigungsmittel, Schönheitsprodukte, Klebstoffe) und Boehringer Ingelheim (Arzneimittel). Gemessen am Marktwert standen BASF und Bayer 2019 an 4. und 5. Stelle der weltgrößten Chemieunternehmen.
Bildquelle: Unsplash (Marcin Jozwiak, 26.11.21)
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Olaf Tauscher (Verifizierter Besitzer) –
Gute Liste, die auch sehr viele kleinere Betriebe enthält, nach denen wir gesucht haben.
Marc Schmitz (Verifizierter Besitzer) –
– Sehr umfangreiche Daten,
– Viele Auswahlkriterien
– Sehr gute Einteilung der Chemieunternehmen durch Untersegmente
– Man kann sehr gut mit den Daten Arbeiten
Heinrich Matias (Verifizierter Besitzer) –
Sehr gut strukturierte Liste. Die Unterteilung nach Pharma, Kosmetik, Lacke und Farben etc. hat uns bei der Marktsegmentierung sehr geholfen. 5 Sterne