Berlin zählt zu den TOP 7-Städten in Deutschland – Städten, in denen sich der Immobilienmarkt besonders dynamisch entwickelt. Mögen die Preise in München oder in Hamburg auch noch höher sein, in Berlin steigen sie am schnellsten. Für Projektentwickler und Immobilien-Investoren bietet die deutsche Hauptstadt interessante Möglichkeiten, zumal noch viele Flächen vorhanden sind, die umgewandelt oder neu entwickelt werden können. Wir stellen hier fünf Quartiersentwicklungen vor, die besonders herausragen. Als Bauträger sind hier Firmen aus unserer Liste der 1.000 größten deutschen Projektentwickler aktiv.
1. Theodor-Quartier im Märkischen Viertel, Berlin-Reinickendorf, 23.634 qm
Das Märkische Viertel war in den 1960er/1970er Jahren ein Vorzeige-Großprojekt im ehemaligen West-Berlin. In zeittypischer Hochhaus-Bebauung wurde im Berliner Bezirk Reinickendorf eine Satellitenstadt für rund 50.000 Menschen errichtet. Das Viertel ist inzwischen ein eigener Stadtteil mit ausgebauter Infrastruktur. Die Entwicklung ist noch nicht zu Ende: mit dem Theodor-Quartier entsteht ein neues Wohnviertel mit 388 Wohnungen. Verantwortlich für das Projekt zeichnet die GESOBAU AG, ein kommunales Berliner Wohnungsunternehmen. Das Projekt soll Mitte 2021 abgeschlossen werden.
Sechs Wohngebäude will man hier im Bereich des Senftenberger Rings auf eine Freifläche stellen. Es handelt sich um paarweise angeordnete vier-, sieben- und achtgeschossige Häuser, um der Hochhausbebauung im Umfeld Rechnung zu tragen. Das Vorhaben ist auf generationsübergreifendes Wohnen ausgelegt. 50 Wohnungen sollen barrierefrei sein. Von der Ein-Zimmer-Wohnung bis zur fünf-Zimmer-Wohnung für eine ganze Familie ist alles vorgesehen. Auch eine Kita soll in dem neuen Quartier entstehen. Gut 60 Prozent der Wohnungen werden öffentlich gefördert, um möglichst preisgünstiges Wohnen zu ermöglichen.
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2. Europacity, Berlin-Mitte, 819.000 qm
Ein wahrhaftes Großvorhaben ist das Projekt Europacity in Berlin-Mitte. Hier soll in den nächsten Jahren ein komplett neues Stadtviertel entstehen. Die Bauarbeiten haben längst begonnen, einiges ist schon fertiggestellt. Aber vor 2024 wird die Europacity wohl nicht vollendet sein. Jahrelang war der Bereich nördlich des neuen Berliner Hauptbahnhofs und des Kunstmuseums „Hamburger Bahnhof“ eine Ödnis, nachdem die frühere Nutzung als Containerbahnhof aufgegeben worden war.
Jetzt soll hier ein gemischt genutztes, lebendiges Quartier in Berlins Stadtzentrum geschaffen werden – mit 3.000 Wohneinheiten und Arbeitsplätzen für 11.000 Beschäftigte. 300.000 qm Wohnfläche und 450.000 Gewerbefläche (Büros, Geschäfte usw.) soll die Europacity neben öffentlichen Flächen, Promenaden und Grünanlagen einmal umfassen. Das Vorhaben gliedert sich in mehr als 40 Einzelprojekte mit unterschiedlichen Projektträgern. Einer der aktivsten ist CA Immo – ein Wiener Projektentwickler und Spezialist für Büroimmobilien. CA Immo zeichnet für eine ganze Reihe an Vorhaben in der Europacity verantwortlich. Zu den bereits umgesetzten Projekten gehört das Gebäude der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG. Das von CA Immo für 57 Mio. Euro errichtete Haus ist langfristig an KPMG vermietet und hat eine Bürofläche von fast 13.000 qm.
3. Bundesallee – Momente Berlin, Berlin-Wilmersdorf, 25.000 qm
Die Quartiersentwicklung Bundesallee im zentralen Berliner Stadtbezirk Berlin-Wilmersdorf ist in großen Teilen bereits umgesetzt. Im Bereich der Kreuzung von Bundesallee, Hohenzollerndamm und Nachodstraße im südlichen Umfeld des Kurfürstendamms ist ein neues städtisches Quartier mit gemischter Büro- und Wohnnutzung entstanden, das aktuell mit dem Projekt Momente Berlin komplettiert wird. Verantwortlich für die Quartiersentwicklung ist die Schweizer SSN Group, die wiederum mehrheitlich zur Berliner Consus Real Estate Group gehört.
Das Quartier Bundesallee besteht aus einem Ensemble an modernen, ästhetisch ansprechenden Gebäuden, die sowohl Büroräume als auch Wohnungen umfassen. Ein großer Teil der Bürofläche ist an die Berliner Volksbank vermietet. Das Projekt Momente Berlin ist eine weitere Ausbaustufe innerhalb des Quartiers und umfasst 73 Eigentumswohnungen in einem sechsgeschossigen Baukomplex. Die Wohnungen bieten durchweg hochwertige Ausstattungen und Wohnungsgrößen zwischen 40 qm und 170 qm – jeweils mit ein bis vier Zimmern. Auch Penthouse-Wohnungen sind vorgesehen. Die Fertigstellung des Vorhabens soll 2020 erfolgen.
4. Osthafen, Berlin-Friedrichshain-Kreuzberg, ca. 16.000 qm – 24.000 qm
Die WBM Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte gehört zu den Berliner Wohnungsunternehmen in kommunaler Trägerschaft. Die WBM verfügt in der Hauptstadt über einen Bestand an 30.000 Wohnungen. Dazu zählt auch das Quartier am Osthafen, das sich genau an der durch die Spree gebildeten Schnittstelle zwischen Friedrichshain und Kreuzberg befindet. Einheimischen ist das Stadtviertel auch als Rudolfkiez – nach dem hier gelegenen Rudolfplatz – bekannt.
Das Quartier verfügt über eine weitgehend geschlossene Siedlungs- und Wohnbebauung. Ältere Gebäude wurden bereits Anfang des 20. Jahrhunderts errichtet, viele Wohnbauten sind nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden – oft als mehrgeschossige Gebäude mit Flachdächern. Bei der jetzt geplanten Quartiersentwicklung geht es um Entwicklung aus dem Bestand. Vorhandene Bauten sollen aufgestockt und einige wenige Freiflächen im Rahmen der Nachverdichtung neu bebaut werden. Insgesamt sollen dadurch 200 bis 300 neue Wohnungen entstehen. Der Fokus der WBM liegt auf Wohnraum zu bezahlbaren Preisen – gerade in der Berliner Mitte eine Rarität. Das Projekt wird unter enger Beteiligung und Mitwirkung der Anwohnerschaft umgesetzt. Der erste Bauabschnitt soll im Frühjahr 2020 beginnen.
5. Böhmisches Viertel, Berlin-Friedrichshain-Kreuzberg, 44.000 qm
Im Berliner Stadtteil Friedrichshain erfolgte 1868 die Gründung der Brauerei „Böhmisches Brauhaus“. 1978 wurde die Brauerei stillgelegt, das denkmalgeschützte Hauptgebäude 2001 in ein Büro- und Geschäftsgebäude umgewandelt. Die übrigen Betriebsgebäude hat man 2015 abgerissen. Auf der entstandenen Freifläche wird das „Böhmische Viertel“ verwirklicht.
Das neue Böhmische Viertel liegt im östlichen Umfeld des Alexanderplatzes direkt am Volkspark Friedrichshain und bietet damit noch eine innerstädtische Wohnlage. Hier entsteht derzeit ein neues Stadtquartier mit 430 Miet- und Eigentumswohnungen in zwei mehrgeschossigen Bauten, die einen kompakten Baukomplex um einen großzügigen Innenhof bilden werden. Neben Wohnungen sind auch rund. 2.000 qm für Einzelhandelsflächen vorgesehen, so dass sich Wohnen und Einkaufen ideal verbinden lassen.
Das gesamte Gelände des ehemaligen Böhmischen Brauhauses wurde von der Hamburger B&L Gruppe in den 1990er Jahren erworben und bereits teilentwickelt. Das jetzige Böhmische Viertel entsteht aber unter der Ägide der Kölner PANDION AG. Ein erster Bauabschnitt mit 125 Wohnungen ist bereits im Sommer 2019 fertiggestellt worden, die weiteren Abschnitte werden bis 2022 umgesetzt. Parallel dazu hat die Berliner WBM (s.o.) damit begonnen, einen Komplex mit 200 Mietwohnungen im Bereich des Böhmischen Brauhauses zu verwirklichen. Das Vorhaben soll 2020 abgeschlossen werden.
Bildquelle:Pavel Nekoranec
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Der Inhalt dieser Seite wurde zuletzt aktualisiert am: 11.12.2022