Das deutsche Newsportal „Deutsche Startups“ berichtete kürzlich, dass das Schweizer Single Family Office Sayuno Family Office AG eine Summe in unbekannter Höhe in das Cannabis Start-up CanPharma aus Berlin investiert hat. CanPharme wurde von Stefan Jacker, Dr. Holger Sprengel und Kurt Sprengel gegründet. Jacker betreibt eine Apotheke in Berlin und hat einen Abschluss in Pharmazie, womit er das nötige Know-how in das junge Unternehmen bringt. Holger Sprengel ist Gründer der Spieleentwicklungsfirma Nurogames und Kurt Sprengel ist ein erfahrener Berater. Mit ihrem Unternehmen CanPharma wollen sie den deutschen Apothekenmarkt mit medizinischem Cannabis versorgen.
Investitionen im Wachstumsfeld des medizinischen Cannabis in Deutschland
Der deutsche Cannabismarkt im medizinischen Bereich boomt, seitdem die medizinische Nutzung im März 2017 offiziell legalisiert wurde. Die Nachfrage nach THC basierten Medikamenten ist drastisch gestiegen. Im Jahr 2017 hatten nur etwa tausend Patienten die Erlaubnis zur Nutzung von Cannabis, während im darauffolgenden Jahr bereits 145.000 Medikamente aus Cannabisbasis verkauft wurden. Die größte Herausforderung auf dem deutschen Markt ist, dass die Nachfrage nicht mit der lokalen Produktion abgedeckt werden kann. Deshalb muss Cannabis importiert werden. CanPharma nutzt diese Problematik für sich und agiert auf dem Markt als seriöser Lieferant. Das Unternehmen stellt sowohl getrocknete Pflanzen als auch Extrakte bereit. Ein weiterer Service, der angeboten wird ist die sogenannte „CanPharma Patient ID Card“, die registrierte Patienten als solche identifiziert.
Ist Cannabis eine lukrative Investmentoption für Single Family Offices?
Family Offices sind stetig auf der Suche nach neuen Investitionsmöglichkeiten. Die wachsende Cannabisindustrie könnte diese bereitstellen. Die börsendatierte kanadische Firma Canopy Growth Corp betreibt Produktionsstandorte mit mehr als 2,4 Millionen Quadratmeter Fläche und ist auf eine Marktkapitalisierung von 6 Milliarden Dollar gewachsen. Der größte Wettbewerber, Aurora Cannabis, hat ebenfalls bereits eine Marktgröße von 5 Milliarden Dollar erreicht und als Großhändler in Deutschland und Europa aktiv.
Auch amerikanische Family Offices investieren bereits vermehrt in den Cannabismarkt. Das in New York ansässige Family Office Uji Capital vergab 9 Millionen US Dollar an Harvard und das MIT zur Erforschung der gesundheitlichen Auswirkungen von Marijuana.
Neben den starken Wachstumsraten und positiven Investmentmöglichkeiten gibt es auch Schattenseiten des Business. Das aktuell stark umworbene Feld geht mit hohen Risiken einher. Unternehmen der Branche sind tendenziell stark überbewertet. Ein Beispiel ist die Firma GrowCo aus Denver. Das Start-up wurde mit Kapital in Höhe von 15 Millionen Dollar von Investoren finanziert und musste sich im Januar dieses Jahres insolvent melden. Family Office müssen sehr vorsichtig sein und junge Unternehmen genau analysieren, um die richtigen vielversprechenden Opportunities zu identifizieren. Das deutsche Start-up CanPharma könnte eines dieser Möglichkeiten sein.
Bildquelle: Esteban Lopez
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Der Inhalt dieser Seite wurde zuletzt aktualisiert am: 23.10.2021