Was versteht man unter Early Stage Finanzierungsrunden?
Mit unserer Expertise in der deutschsprachigen Investmentbranche helfen wir zahlreichen Firmen bei der erfolgreichen Kontaktaufnahme relevanter Investoren. So konnten wir insbesondere auch einigen Startups dabei helfen, die nächste Finanzierungsrunde abzuschließen. Besonders relevant ist hierfür unsere Datenbank der relevantesten Venture Capital Geldgeber. Aus dieser Datenbank sind beispielsweise die Liste der 200 größten Venture Capital Fonds in Deutschland und die Liste der größten Venture Capital Fonds der Schweiz entstanden. Eine zentrale Unterteilung der verschiedenen Risikokapitalgeber besteht in der Fokussierung auf unterschiedliche Phasen der Zielunternehmen. Einige Investoren sind besonders an jungen Startups interessiert, während andere vorwiegend in späteren Finanzierungsrunden einsteigen. In diesem Artikel möchten wir uns mit der Definition von sogenannten Early Stage Investoren beschäftigen. Diese Gesellschaften sind vorwiegend oder ausschließlich an Early Stage Finanzierungsrunden beteiligt. Doch was versteht man eigentlich unter Frühphaseninvestments? Hierunter fallen Investitionen in sehr junge Unternehmen, die zu dem Zeitpunkt oftmals nur aus einem Gründerteam, ihrer Idee und ersten Prototypen bestehen. Während die ersten Schritte meist mit dem eigenen Kapital, einem Zuschuss von Freunden und der Familie oder einem kleinen Bankkredit gegangen werden, benötigen viele Startups nach einiger Zeit frisches Kapital. Hiermit werden die ersten Mitarbeiter angestellt, wichtige Investitionen getätigt oder das Marketing angekurbelt. Early Stage Finanzierungsrunden zeichnen sich also durch ein sehr hohes Risiko für die Kapitalgeber aus. Die Investment Gesellschaften können kaum auf bestehende Unternehmenskennzahlen (Umsatz, Gewinn, Traffic etc.) zurückgreifen und müssen das Potenzial der Geschäftsidee besonders stark gewichten. Neben der Idee und dem potenziellen Markt (Stichwort addressable market), spielt auch das Gründerteam eine entscheidende Rolle. Bisherige Erfahrungen sowie die Fähigkeiten der Gründer sind für einige Early Stage Investoren sogar der wichtigste Faktor. Early Stage Finanzierungsrunden lassen sich in drei Unterphasen unterteilen, die von verschiedenen Beobachtern unterschiedlich definiert werden: Pre-Seed-, Seed- und Startup-Phase. Die Pre-Seed-Phase liegt vor dem Start der Unternehmenstätigkeit, Seed-Investitionen sind für Startups, die die ersten Schritte gehen und Jungunternehmen in der Startup-Phase versuchen langsam Traktion zu bekommen.
Definition und Abgrenzung von Early Stage Investoren: was zeichnet sie aus, wie investieren sie?
Nun wissen wir, was Early Stage Finanzierungsrunden in etwa sind. Doch wie lassen sich nun Early Stage Investoren definieren? Wie bereits angedeutet, zeichnen sie sich durch eine außerordentliche hohe Risikobereitschaft aus. Ihr Kalkül: Auch wenn eine große Zahl der Startups in ihrem Portfolio nicht erfolgreich sein werden und vermutlich sogar insolvent gehen, wird sich das Risiko durch die wenigen Firmen auszahlen, die äußerst erfolgreich werden. Da die Early Stage Investoren sehr früh einsteigen, erhalten sie vergleichsweise große Unternehmensanteile für relativ wenig eingesetztes Kapital. Bei einem Exit sind also sehr hohe Renditen möglich. Wichtig für Frühphasenfinanzierer ist die Risikostreuung, sprich die Finanzierung möglichst viele Startups parallel. Interessant ist an dieser Stelle, dass die Fonds von Frühphaseninvestoren häufig nicht allzu groß sind (und auch nicht sein müssen). Während Later Stage Venture Capital Fonds in einzelnen Runden mehrere Millionen Euro einsetzen, sind Investments in der Größenordnung für Early Stage Investoren die absolute Seltenheit. Early Stage Investoren sind üblicherweise Business Angel oder kleinere Venture Capital Fonds. Doch auch große, namhafte VCs steigen gerne einmal sehr früh ein, wenn sie von dem Potenzial der Firmen überzeugt sind. Nun stellt sich noch die Frage, wie der typische Frühphaseninvestor aussieht. Natürlich sind nicht alle Early Stage Geldgeber gleich, doch ist hier tatsächlich ein Muster erkennbar. Viele Frühphasenfinanzierer sind ehemalige Gründer, die sich sehr gut in die Jungunternehmer hineinversetzen können. Häufig merkt man ihnen ihre Passion für Startups regelrecht an, anders als es vielleicht bei einigen großen Fonds der Fall ist, die oftmals von ehemaligen Investmentbankern geprägt sind. Unsere Definition: Early Stage Investoren sind Risikokapitalgeber, die bei der Startup-Finanzierung ein besonders großes Risiko eingehen, indem in sehr junge Firmen investiert wird. Die Zielunternehmen müssen noch keine nennenswerte Umsätze erzielen und zeichnen sich durch ihre vielversprechende Geschäftsidee aus. Early Stage (oder Frühphasen) Investitionen lassen sich in Pre-Seed, Seed und Startup Phase unterteilen, wobei die Wette auf die Zukunftsfähigkeit der Jungunternehmen mehr oder weniger groß ist.
Warum einige Venture Capital Fonds den Fokus auf Frühphasenfinanzierung legen
Was macht Early Stage Investments so attraktiv? Aus Sicht der Gründer ist die Frage vergleichsweise einfach zu beantworten. Sie erhalten dringend benötigtes Kapital, um die ersten Schritte als Startup zu gehen. Doch auch für die Investoren stellen Frühphaseninvestitionen eine äußerst attraktive Kapitalanlage dar. Auch wenn das Risiko hoch ist, setzen sich immer wieder Firmen langfristig durch und sorgen für extrem hohe Renditen für die ersten Investoren. Den Frühphaseninvestoren spielt die derzeitige Lage der Venture Capital Szene in die Karten. Noch nie war es für Startups einfacher, Folgefinanzierungen zu erhalten und/oder einen erfolgreichen Exit hinzulegen. Hiervon profitieren nicht nur die Gründer, sondern natürlich auch die Unterstützer der ersten Stunde. Wichtig sind gute Kontakte zu Gründern, Accelerator-Programmen, Co-Investoren und Co. Das bringen insbesondere gut vernetzte Kenner der Szene mit, die zudem Geschäftsideen und (digitale) Märkte gut abschätzen können. Sie haben Zugang zu den besten Serial-Entrepreneurs und sind in der Lage, als erste in vielversprechende Startups zu investieren. Hinzu kommt nicht selten die unendliche Leidenschaft für die Startup-Welt – einige Early Stage Investoren können also gar nicht anders. Jungunternehmern stehen also vielversprechende Möglichkeiten der Startupfinanzierung fernab der ganz großen Venture Capital Fonds zur Verfügung. Denn nicht alle VCs und Investoren stürzen sich auf Later-Stage Runden, die in Richtung IPO führen sollen.
Beispiele von Early Stage Venture Capital Investoren sowie Vorstellung einiger ihrer Investments
Kommen wir zu einigen Praxisbeispielen, um noch besser zu verstehen, was Early Stage Investoren sind. Natürlich kommt unsere Definition nicht ohne eine Erwähnung des größten deutschen Frühphaseninvestores aus: dem High-Tech Gründerfonds. Seit 2005 wurden heute (Juli 2019) sage und schreibe 544 Unternehmen finanziert. Insgesamt wurden 104 Exits hingelegt sowie 2 IPOs begleitet. Die Portfoliounternehmen stammen aus ganz unterschiedlichen Branchen, die von dem HTGF grob in Chemie, Hardware & Automation, Life Sciences & Healthcare sowie Software / Medien / Internet unterteilt werden. Zu den vielbeachteten Exits gehören Raumfeld mit seinem innovativen Audiosystem (Exit an Teufel), windeln.de und 6Wunderkinder. Im Portfolio befinden sich namhafte Startups wie eGym, Bitwala, Figo, Gridscale, Juniqe und andere. Ein Blick auf die Website lohnt sich. Ein weiteres Schwergewicht aus der deutschen Venture Capital Szene ist Earlybird. Dieser VC investiert zwar nicht ausschließlich in Early Stage Startups, konnte jedoch schon zahlreiche große Frühphaseninvestments hinlegen. Das Portfolio liest sich wie das Who is Who der Startups-Welt: N26, EyeEm, Interhyp, Wunderlist… Der Fokus von Earlybird liegt ganz klar auf der Digitalbranche und für viele (deutsche) Jungunternehmer kommt es einem Ritterschlag gleich, von den erfahrenen Risikokapitalgebern unterstützt zu werden. Wie gesagt spielen auch Business Angels eine wichtige Rolle in der Early Stage Investment Szene. Zu den relevantesten deutschen Business Angels gehören Felix Haas (Co-Gründer amiando, Co-Gründer IDNow, Investor in 25+ Startups – siehe Crunchbase) und Florian Huber (Business Angel of the Year 2018 – Business Angel Network Deutschland). An dieser Stelle sei auch auf die sogenannten Single Family Offices verwiesen. Diese Investmentgesellschaften verwalten das Vermögen sehr wohlhabender Familien oder Einzelpersonen und investieren oftmals auch in Startups. Die Assets under Management sowie die langfristige Ausrichtung der SFOs sprechen aus Sicht der Gründer für diese Art der Investoren. Unsere Liste der 200 größten Single Family Offices bietet einen exklusiven Zugang zu dieser extrem verschwiegenen und bedeutenden Welt. Wir informieren Sie dauerhaft über aktuelle Investments und Entwicklungen im Bereich der Frühphasenfinanzierungen. Ein regelmäßiger Besuch auf unserer Website lohnt sich also.
Der Artikel gehört zu unserer Sammlung der Statistiken und Definitionen deutscher Investoren.
Bildquelle: CHU TAI
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Der Inhalt dieser Seite wurde zuletzt aktualisiert am: 25.10.2021