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Wie wird man zum Notar?

Wie wird man zum Notar?

Der Weg zum Notar in Deutschland ist lang und anspruchsvoll. Neben dem erfolgreichen Abschluss eines Jurastudiums und zweier Staatsexamina müssen angehende Notare eine mehrjährige praktische Ausbildung durchlaufen, bevor sie schließlich zum Notar ernannt werden. Je nach Bundesland gibt es die Möglichkeit, als hauptberuflicher Notar oder als Anwaltsnotar zu arbeiten. In jedem Fall übernehmen Notare eine zentrale Rolle im rechtlichen System, indem sie die Rechtssicherheit bei wichtigen Rechtsgeschäften gewährleisten. Die Notarszene in Deutschland ist durchaus dynamisch: Während viele neue Notare bzw. komplette Notarbüros auf den Markt drängen, verschwinden auch immer wieder welche – etwa altersbedingt – von der Bildfläche. Ein umfassendes Verzeichnis der wichtigsten und aktivsten Akteure stellen wir mit unserer Liste der größten Notare in Deutschland bereit.

Die Notarszene in Deutschland: Wie wird man Notar?

Notare spielen eine zentrale Rolle im rechtlichen und wirtschaftlichen Alltag, insbesondere bei der Beurkundung von Rechtsgeschäften, wie Immobilienkäufen, Erbverträgen, Gesellschaftsgründungen oder Eheverträgen. Doch wie wird man eigentlich Notar in Deutschland?

In Deutschland gibt es zwei Hauptwege, um Notar zu werden: Der hauptberufliche Notar, auch Nur-Notar genannt, und der Anwaltsnotar, der die Notartätigkeit neben seiner Arbeit als Rechtsanwalt ausübt. Der Ausbildungsweg und die Anforderungen unterscheiden sich dabei leicht, je nachdem, welcher dieser Wege angestrebt wird. Der erste Schritt auf dem Weg zum Notar ist das klassische Studium der Rechtswissenschaften. Dieses Studium dauert in der Regel mindestens neun Semester und wird mit dem Ersten Staatsexamen abgeschlossen. Während des Studiums erwerben angehende Notare die notwendigen Kenntnisse in den zentralen Rechtsgebieten wie dem Zivilrecht, dem Strafrecht und dem öffentlichen Recht.

Nach dem erfolgreichen Abschluss des Studiums folgt das Referendariat, ein zweijähriger praktischer Ausbildungsabschnitt, der mit dem Zweiten Staatsexamen abschließt. Das Referendariad besteht aus verschiedenen Stationen, die den Nachwuchsjuristen Einblicke in die Praxis von Gerichten, Behörden und Anwaltskanzleien bieten. Erst nach erfolgreichem Bestehen des Zweiten Staatsexamens ist der Weg in den höheren Justizdienst – und somit auch in den Notarberuf – möglich. Beide Examina zusammen legen die Grundlage für die Qualifikation als Volljurist.

Auswahlverfahren, Notarassessor, Gehalt

Nach dem Zweiten Staatsexamen ist es nicht möglich, direkt als Notar zu arbeiten. Angehende Notare müssen sich bei der Notarkammer des jeweiligen Bundeslandes bewerben, die für das Auswahlverfahren zuständig ist. In einigen Bundesländern folgt ein strenges Auswahlverfahren, bei dem nur die besten Absolventen aus dem Jurastudium und Referendariat eine Chance erhalten. Wer das Auswahlverfahren besteht, wird zum Notarassessor ernannt. Diese Position ist eine Art Vorbereitungsdienst, der mehrere Jahre dauern kann (in der Regel 3 bis 5 Jahre). In dieser Zeit arbeitet der Notarassessor unter Anleitung erfahrener Notare und sammelt praktische Erfahrung in der Beurkndung von Rechtsgeschäften.

Nach Abschluss der Notarassessorenzeit kann der Kandidat schließlich zum Notar ernannt werden. Die Ernennung erfolgt durch die jeweilige Landesjustizverwaltung. Ein Notar erhält einen festen Amtssitz, der in der Regel an einen bestimmten Bezirk gebunden ist. Hauptberufliche Notare dürfen nur ihre Notartätigkeit ausüben und keine weiteren juristischen Berufe wie den des Rechtsanwalts verfolgen.

In einigen Bundeslandern (wie z. B. in Baden-Württemberg und Hessen) wird das Amt des Notars neben der Tätigkeit als Anwalt ausgeübt. In diesen Fällen müssen Anwälte eine zusätzliche Qualifikation erwerben, um Anwaltsnotare zu werden. Auch hier ist der erfolgreiche Abschluss des Zweiten Staatsexamens erforderlich, gefolgt von einer mehrjährigen Berufserfahrung als Anwalt, bevor die Bewerbung als Anwaltsnotar möglich ist.

Die Verdienstmöglichkeiten variieren je nach Berufserfahrung oder Bundesland. In Baden-Württemberg sind derzeit (Stand 2024) die höchsten Bruttodurchschnittsgehälter zu erwarten (rund 145.000 Euro), während in Mecklenburg-Vorpommern diese am geringsten sind (rund 120.000 Euro brutto).

Bildquelle: Cytonn Photography

Der Inhalt dieser Seite wurde zuletzt aktualisiert am: 16.09.2024

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