Unsere Analyse des Multi Family Office Marktes in Deutschland und darüber hinaus
Das Research-Team von Listenchampion beschäftigt sich seit Jahren mit dem Markt der Family Offices in Europa. Unser Fokus liegt dabei auf der deutschsprachigen Region und besonders auf Deutschland und der Schweiz. Mit unserer Liste der größten Multi Family Offices in Deutschland und der Liste der größten Multi Family Offices der Schweiz sind wir in der Lage, den undurchsichtigen Markt zugänglich zu machen. Durch die regelmäßigen Recherchen der wichtigsten Player haben wir wichtige Erkenntnisse zu den Funktionsweisen der Vermögensverwalter wohlhabender Familien gewonnen. Zunächst sei darauf verwiesen, dass es ganz unterschiedliche Arten von MFOs gibt. Generell kann man die untersuchten Multi Family Offices in zwei Lager unterteilen: Die beratend tätigen, ohne angeschlossene Vermögensverwaltung sowie diejenigen, die das Geld Ihrer Mandanten in Eigenregie verwalten. Als Sonderformen gibt es einige MFOs, die etwa nur auf Immobilieninvestments spezialisiert sind oder die banknahen MFOs. In diesem Beitrag möchten wir etwas genauer auf die Pricing-Modelle und Kostenstrukturen der Multi Family Offices in Deutschland eingehen.
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Diese Pricing-Modelle gibt es: Honorar auf Stundenbasis, Pauschale, Prozentsatz des verwalteten Vermögens
Generell lassen sich die Preismodelle der Multi Family Offices in drei unterschiedliche Kategorien einsortieren: Abrechnung auf Stundenbasis, auf der Basis einer Pauschale oder als Prozentsatz des zu verwaltenden Vermögens. Das auf dem verwaltenden Vermögen basierende Pricing ist freilich nur für solche MFOs relevant, die aktiv Vermögensverwaltung betreiben. In gewisser Weise ist die Arbeit mit einem Fondsmanager vergleichbar. Dabei bewegt sich der Prozentsatz im Regelfall im Bereich zwischen 0,2% und 0,5%. Gerade die beratenden Häuser werden meist nach Stundensätzen bezahlt. Hier gibt es entweder eine strikte Abrechnung nach Stunden oder einen Auftrag auf Honorarbasis. Die Stundensätze bewegen sich hierbei im Regelfall zwischen 150€ und 300€, auch abhängig von Komplexität der Tätigkeit und der beratenden Person. Eine pauschale Vergütung wird meist dann eingesetzt, wenn es um Sonderdienstleistungen geht. Unsere Recherchen haben ergeben, dass diese Sonderdienstleistungen sehr breit gefächert sein können und je nach MFO ganz anders aussehen. Hier kann es sich um die Aufsetzung einer Stiftung handeln, um die umfassende Nachfolgeplanung oder die Auswahl passender Dienstleister für spezifische Aufgaben. Generell geht es darum, den Mandanten möglichst viel Arbeit abzunehmen, etwa durch einen Sekretariatsservice (Reisen buchen, Belegsammlung, Ansprechpartner) oder der Vertretung in Gremien (z.B. Aufsichtsräte von Beteiligungen).
Besonderheiten beim Pricing: jährliche Mindestgebühr, All-inclusive Pakete, Kombination der Modelle
Die wenigsten Multi Family Offices verfolgen eines der genannten Pricing-Modelle stringent und ohne Ausnahmen. Vielmehr werden verschiedene Kostenstrukturen miteinander verknüpft oder durch bestimmte Pakete ergänzt. Zunächst sei darauf hingewiesen, dass einige Häuser eine jährliche Mindestgebühr angeben. Der Mindestbetrag variiert je nach Komplexität der erbrachten Leistungen und liegt im Regelfall zwischen 10.000€ und 60.000€. Auf diese Weise wird versucht, eine solide Kalkulationsbasis für beide Seiten zu schaffen. In der Mindestgebühr sind häufig Dienstleistungen enthalten, die über die reine Vermögensverwaltung hinaus gehen, wie etwa ein strukturiertes Reporting. Insbesondere Multi Family Offices, die auf Honorarbasis abrechnen, wird zudem ein „All-Inclusive“ Paket angeboten, welches sämtliche anfallenden Arbeiten abdeckt. Bei MFOs, die diese Möglichkeit anbieten, bewegt sich der Kostenrahmen zwischen 20.000€ und 40.000€. In den meisten Fällen handelt es sich hierbei allerdings nicht um vermögensverwaltende Multi Family Offices, sondern um beratende Häuser. Zu guter Letzt gehören natürlich auch Kombinationen der unterschiedlichen Pricing-Modelle zum Einsatz. Denkbar ist beispielsweise eine Abrechnung auf der Basis der verwalteten Vermögens, die durch eine Bezahlung auf Stundenbasis ergänzt wird. Das wird beispielsweise dann relevant, wenn ein Partner des Multi Family Offices Dienstleistungen erbringt, die über die eigentliche Tätigkeit hinaus gehen. Vor allem Family Offices, die in der Vermögensverwaltung aktiv sind, kombinieren häufig die Abrechnung auf Stundenbasis mit der Berechnung auf Basis des zu verwaltenden Vermögens.
Dieser Beitrag ist Teil unserer Statistiken und Definitionen der deutschen Investmentbranche
Bildquelle: Shanna Beasley
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