In den letzten Jahren erhielten Deutschlands Corporate Venture Capital (VC) Fonds Aufwind. Auch weltweit sind die Wagniskapitalbeteiligungen von Unternehmen auf ein Rekordniveau gestiegen. Erst jüngst führte BASF die B-Series des amerikanischen Startups NBD Nano an. Robert Bosch Venture Capital investierte in eine neue Blockchain-Technolgie. Der japanische Softbank Vision Fund stellt diese Investments mit seinen 97 Milliarden Dollar Anlagevermögen allerdings weit in den Schatten.
Softbank als Japans Vorzeigeunternehmen
Softbank ist ein japanisches Telekommunikationsunternehmen, das sich in vielen Bereichen weiterentwickelt hat. Angetrieben von dem Gründer und Visionär Masayoshi Son gelangen dem Unternehmen in der Vergangenheit einige Coups. Als zunächst alleiniger Partner wurde Apples iPhone auf den japanischen Markt gebracht. Der Japan-Teil von Vodafone wurde übernommen und in den USA wurde der Telekom-Anbieter Sprint gekauft. Eine große Vision von Son ist es, die Menschheit dahin zu führen, dass innerhalb der nächsten 30 Jahre mehr Roboter mit einem IQ jenseits der 10.000er Marke auf der Erde existieren. Passend dazu wurde 2017 das Robotik-Unternehmen Boston Dynamics von Google übernommen – und eben jener Super-VC ins Leben gerufen.
Die Geldquellen des weltgrößten Venture Capital Fonds
Softbank selbst stellt für den Softbank Vision Fund “nur” 25 Milliarden Dollar. Der Löwenanteil von 45 Milliarden Dollar stellt der Saudi Arabische “Public Investment Fonds”. Zu den weiteren Investoren zählen unter anderem Apple und Sharp. Durch ein cleveres Detail ist Sons Unternehmen allerdings größter Anteilseigner: Saudi Arabien investiert 17 Milliarden Dollar Eigenkapital und den Rest als Fremdkapital in Form einer Anleihe.
Investments in alle Richtungen? Fokus auf Tech-Startups mit global skalierbarem Ansatz
Es scheint so, als würde der Vision Fund zwanghaft sein Geld in alle Richtungen schießen. So wurden etwa 4,4 Milliarden Dollar in WeWork, 120 Millionen Dollar in Lemonade und 250 Millionen Dollar in Slack investiert. Insgesamt tätigte der Vision Fund mehr als 50 Investments, meist im dreistelligen Millionenbereich. Auch das deutsche Startup SolarisBank erhielt 26 Millionen Dollar. Der größte Kauf war der britische Chipdesign-Hersteller ARM Holdings, für den mehr als 32 Milliarden Dollar ausgegeben wurden.
Ein Konglomerat mit ARM als starkes Zentrum
Das Institutional Investor Magazin sieht hinter den Investitionen ein Schema. So soll ARM die Basis darstellen, auf der die anderen Internet und Kommunikationsunternehmen aufbauen können. Es stellt sich die Frage, wie Uber oder der Sportshop Fanatics zu dieser Strategie passen. Der Vision Fund MD Jeffrey Housenbold gab hierauf in einem Interview die Antwort: “Es geht um die Daten und darum, was für nachgelagerte Geschäftsmodelle man entwickeln kann, wenn einem die Daten gehören.” Insgesamt bringt der Vision Fund eine nie dagewesene Liquidität – vor allem in späteren Finanzierungsphasen – mit sich und erhöht den Druck auf andere VCs.
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